Montag, 13. Januar 2014

Rettet die Kindheit!

Über diesen tollen Artikel bin ich am Wochenende gestoßen. Genauso lang hat er mich beschäftigt. Sollte es doch eigentlich normal sein, Kinder so aufwachsen zu lassen. Aber in all` dem Lernstress, der verplanten Freizeit mit Fußball, Ballettstunden, Musikunterricht ... bleibt oft auch keine Zeit.  Wollen doch alle, das ihr Kind bestmöglichst gefördert wird. Ich kenne Kinder, die jeden Tag einen oder gar mehrere Termin wahrnehmen müssen. Danach werden sie dann liebevoll in Matschkleidung bis zum Hals und Gummistiefel bis zum Oberschenkel gesteckt. Damit auch ja kein -oh Hilfe- Matsch auf Kind und Kleidung huscht. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste -" bleib aber in Sichtweite" -Eltern, die Ihr Kind behüten, wie ihren Augapfel.
Oder es gibt die anderen Kinder, denen die Spielkonsole die Zeit zum Toben und für Abenteuer raubt.

Was ist aber mit den Kindern, die Abenteuer erleben, auf sich allein gestellt durch Bach und Wald streifen, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Ideen. Hütten bauen, Schätze suchen oder Ritterkämpfe ausfechten. Die mit Matsch Suppe kochen und nach dem ersten Löffel feststellen, es fehlt noch Salz?

Ich habe solche Kinder zu Hause. Glückliche Kindheit. Bullerbü-Romantik. Freiheit.

Allerdings nur, so lange die Kleinen im Kindergarten sind. Wo Erfolgsdruck und Leistung noch weit entfernt sind. 
Ein Kind, welches in einer solchen "verspielten Welt" aufwächst hat es später oft sehr schwer sich in den gängigen Schulalltag zu integrieren. Ein solches Kind ist einfach länger "Kind". Sitzen bleiben können ist da noch das geringste Übel. "Mathe pauken? Was könnte ich eigentlich heute Mittag spielen, wohin könnte ich gehen, wie war das noch gleich mit dem Schwertschnitzen... . Deutsch: Text abschreiben - keine Lust, ich male lieber kämpfende Monster, merkt doch niemand."
In völlig abstrakten, kreativen Traumwelten leben. Das macht unsere Kinder so unschuldig und großartig. Da gibt es Bösland und Liebland, Monster, Drachen, Dinos, Ritter und Totschläger...
Die normalen Schulen sind oft nicht ausgelegt auf solche Jungs und Mädchen einzugehen, sie mitzunehemen. Da zählt Leistung und Zeit. 
Mein Sohn schafft das nicht! Metaphorischer Sprachgebrauch und abwechslungsreicher Unterricht, weniger Druck! So lernen diese Kinder! Naja, jedenfalls meiner ;). Und verdammt nochmal, wer braucht in der Grundschule Noten!!!
Leider gibt es auch nicht an jeder Ecke alternative Schulen. Welche, die gerne mit den verspielten Kindern arbeiten und diese Verspieltheit als Vorteil sehen. Bei uns hier muss man weit fahren. Da bleibt einfach viel zu viel Zeit auf der Strecke - schade. 

Es ist traumhaft, sein Kind in einer solch` schönen und freien Welt aufwachsen zu lassen. Aber es ist nicht leicht, dieses Kind im heutigen Schulsystem zu begleiten!
Es werden wohl noch viele schlaflose Nächte meinerseits folgen ... und für meinen Sohn noch viele erlebnisreiche Exkursionen in eine andere Welt ... :)


In diesem Sinne "Dreck macht Speckt"!



2 Kommentare:

  1. gut geschrieben.... ja es ist traurig, zu sehen, wie manche kinder aufwachsen. meine kinder spielen auch viel drausen, bauen ritterburgen aus strohbunden und hüpfen im matsch oder gar der kuhschei..... . sie haben oft viel spaß. sind aber leider viel zu oft allein. es gibt hier quasi keine kinder, die darauf noch lust haben. oder so spielen dürfen. mein sohn war bei einem mädel zum spielen. beim abholen saßen sie vor der wii. der vater sagte, dass sie sich grade erst hingesetzt hätten. ok, dachte ich. selbst sort gibt es jetzt auch schon so ein teil. am nächsten abend kam mein sohn wieder von dem mädel nach hause und sagte, dass BII-spielen total doof sei.( er weiss nciht mal, wie das ding richtig heisst ) da macht man nur so komische sachen mit männchen... es ist so schade. ich wünschte meinen kindern noch viele solche kinder, wie deine sie sind. denn gemeinsam mit solchen kindern lässt sich auch der schulalltag besser überstehen...

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    1. Ja, Spielekonsolen verbreiten sich wie eine schlimme Seuche, echt traurig. Bin froh, so etwas nicht im Haus zu haben, jedenfalls noch eine ganze Weile nicht.
      Mein Ältester kann auch nicht mithalten, wenn er bei seinem Kumpel spielen darf. Klar ihm fehlt die Übung (zum Glück). 2x die Woche darf er jetzt aber für 15 Minuten Minecraft spielen, damit wir eine Zauberwaffe gegen Schul- und Lernunlust in der Hand haben ;)

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